Mit einem Feed-Reader abonnieren

Aug 25

Céad míle fáilte

Vor einigen Jahren bat ich den Ärztlichen Direktor eines grossen Krankenhauses um ein Gespräch über Führung und Machtstrukturen im Gesundheitswesen. Ich habe dann noch ergänzt, dass ich ihn, im positiven Sinne, als "Sparringpartner" sehe, um einmal über meine Vorstellungen von Führung mit ihm als erfahrenen Krankenhausmanager zu diskutieren.

Er sagte sofort zu und wir trafen uns zu einem zweistündigen Gespräch in seinem Büro.

Es waren sehr intensive Stunden und wir haben schnell gemerkt, dass wir das Heu auf der gleichen Bühne haben:

Wir betrachteten die Machtstrukturen im Gesundheitsmarkt und redeten unbefangen über Fettnäpfchen und "Alpha"-Tieren.

Wir diskutierten darüber, wie wir mit unserer re-agierenden  Rolle zurecht kommen statt als Führungskraft agierend zu sein, im Sinne von etwas unternehmen für eine Unternehmung.

Wir setzten uns mit der Frage auseinander, warum es häufig zu politischen Entscheidungen kommt, wo doch Sachentscheide gefordert seien.

Und wir redeten auch darüber, wie wir uns in dieser von Macht geprägten Umgebung fühlen. Wir wir uns wahrnehmen und auch, wie wir uns vor dem "Krankenhaus-System" schützen.

Mein erfahrener Gesprächspartner sagte mir zum Schluss:

"Ich schaue jeden Tag am Morgen in den Spiegel und frage mich:
Kannst Du noch hinter dem stehen, was Du da tust?

Wenn ein Nein kommt, dann ist der Moment da, wo ich sofort aufhöre im Spital-Management zu arbeiten.
Das ist mein persönlicher Indikator..."

Seither kann ich in keinen Spiegel mehr blicken, ohne mir auch diese  Frage zu stellen. Es ist eine gute Übung zur Selbstreflektion:

  • Wo stehe ich eigentlich und was mache ich da?  Bin ich noch auf dem Weg?
    Manchmal sehr tief gehende Sekunden...

Und wann haben Sie sich das letzte mal bewusst im Spiegel betrachtet?

In diesem Sinne
GBS

Einen Kommentar schreiben