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Jul 27

Céad míle fáilte

Ja, das gab es tatsächlich. Ein Zettel, aufgehängt im Stationszimmer, dass  Lachen unerwünscht sei, da es den Patienten, oder besser gesagt , den Klienten stören würde.

Emotionen gehören zum Leben. Sie sind ein Teil von mir. Teil meiner Persönlichkeit und Teil der Führungsarbeit, weil die Führung die ganze Persönlichkeit...

...braucht und nicht nur das rationale Denken. Eine Trennung der beiden genannten Komponenten führt in meinen Augen zu einer krank machenden Persönlichkeitstrennung.
Gerade in Gesundheitsinstitutionen  tauchen so viele Gefühle unterschiedlichster Art auf :

  • Schmerz
  • Trauer
  • Wut
  • Vertrauen
  •  Hoffnung
  • Verzweiflung
  • Glaube
  • Freude
  • Glück

Und wir als Pflegefachkräfte sind doch dazu aufgerufen, den Klienten individuell zu betreuen, ihm das abzunehmen, wozu er oder sie aufgrund der Erkrankung nicht mehr selbständig in der Lage ist (z.Bsp. Orem-Pflegemodell). Wie sollen wir das tun, wenn wir uns dieser Situation nur mit unserem rationalen Denken nähern? Wir verzichten doch damit auf eine sehr grosse und wertvolle Ressource.

Das ist sicherlich nicht einfach, sich auf eine Beziehungsebene einzulassen.  Hier ist eine Treibsandtauglichkeit gefragt, weil Sie sich auf einer Ebene bewegen, die alles andere ist als planbar, kalkulierbar und überschaubar. Die andere Seite ist eben die Pflege-"Planung", das Messen, Wiegen, Vergleichen, Erfassen und damit das Einschätzen, wie es dem Klienten geht.  Hier sind wir die Profis, hier sind wir sicher, hier sind wir zu Hause. Doch gehen wir allein damit in die richtige Richtung?

In seinem Buch "High Touch in der Altenpflege" kommt der Autor Günther Bauer zu dem Schluss, dass nur jene Produkte und Dienstleistungen am Markt erfolgreich sein werden, welche auf die emotionalen Bedürfnisse der Menschen eingeht, auf ihre Sinnkonstruktion Bezug nimmt und Zusatznutzen auf der Ebene menschlicher Beziehungen anbieten kann.

aus dem Klappentext:

Für umfassende Veränderungen von Organisationen unter Effizienzkriterien braucht es Führung und Organisationsentwicklung. Für beides gibt es eine Vielzahl von Methoden und Tools. Dieses Buch zeigt die Grenzen der Machbarkeit linearen Managements auf und weist einen Weg zu einer neuen Kultur von Führung und Organisationsentwicklung: Authentische Kommunikation, die Gestaltung reflexiver Strukturen, Teamorientierung ...

Es ist kein einfacher Weg, aber ein Weg, den es sich lohnt zu beschreiten und damit täglich an den daraus entstehenden Herausforderungen zu wachsen. Gemeinsam mit dem Klienten.

In diesem Sinne
GBS

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