"Das müssen Sie mir erklären. "
Ein Geschäftsleiter reibt sich die Augen und schüttelt den Kopf. Er geht die Rechnungen noch einmal durch und atmet schwer. "Was haben Sie sich denn nur dabei gedacht, Herr Barabas?"
Ich war darauf vorbereitet und mache ihm folgende Rechnung auf:
Das Jahres-Budget der Klinik liegt bei ca. CHF 12 Mio.
Folgende Massnahmen zur Mitarbeitererhaltung führen wir jedes Jahr durch:
Unterbringung bei der Durchführung der Gruppenweise stattfindenden Retraite-Tagungen (2-3 Tage) in Berghütten oder ähnlichem für rund 65 Mitarbeitende...
Blumen für unsere Mütter zum Muttertag...
Je nach Saison Kuchentage, Glace-Kreationen, Einladungen zum gemeinsamen Essen...
Spezielle Couverts für die handgeschriebenen Geburtstagsgrüsse der Pflegeleitung an alle Mitarbeitenden...
Geschenke an Mitarbeitende als Anerkennung für aussergewöhnliche Leistungen...
Gesundheitswochen mit selbst gepressten Säften und Aktionen für alle Mitarbeitenden...
...und unter anderem auch Rosen für 700 Franken für alle Mitarbeitenden am Valentinstag; incl. des obligatorischen Präservativs (Werbeträger) zur AIDS-Prophylaxe...
Die Gesamtkosten für alle Dinge belaufen sich auf rund CHF 12.000/Jahr, das sind CHF 0,50 pro Mitarbeiter-Vollzeitstelle pro Jahr oder 0,1% Anteil am Jahresbudget.
Für all diese Dinge und viele Kleinigkeiten für die Unterstützung der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz halte ich die veranschlagte Summe für stimmig. Unsere Fluktuationsrate liegt weit unter dem Durchschnitt des Gesamt-Spitals und der Anteil der langjährigen Mitarbeitenden steigt ständig. Wir haben exzellente Patienten-Rückmeldungen. Dies alles spart uns Geld. Jede neue Anstellung verursacht Kosten in der Höhe eines Jahresgehaltes. Wir geben also Geld aus um Geld zu sparen...
Unsere Rechnungen wurden danach ohne Beanstandung vom Finanzchef unterzeichnet, auch die Rosen....
Investieren Sie in das beste Kapital, was es auf dieser Welt gibt:
Den Menschen.
In diesem Sinne
GBS
Print 
PDF
