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Aug 18

Céad míle fáilte

Ein Mitarbeitergespäch (MAG)  zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist ein Instrument, in dem die Beteiligten regelmäßig (üblicherweise jährlich mit zusätzlichen Review-Terminen) oder bei Bedarf spezifische Inhalte (wie etwa Zielvereinbarungen, Leistungsbeurteilungen, Weiterbildung, persönliche Rückmeldungen, Entwicklungsmöglichkeiten, offene Fragen etc.) besprechen. (soweit Wikipedia)

Einige Überlegungen hierzu:

  • In der Mitarbeiterführung begleite ich Prozesse.
    Das bedeutet, dass ich nicht einmal im Jahr mit einem Mitarbeiter ein Gespräch führe, sondern mit ihm in ständigen Kontakt bin, weil sich die Bedingungen unter denen die Zusammenarbeit stattfindet jederzeit ändern (können);  beim Mitarbeiter wie auch bei der Führungskraft.
  • Jeder Mensch ist ein Individuum mit unverwechselbaren Eigenschaften, Wertvorstellungen, Idealen, Kompetenzen und Fähigkeiten, wie die Führungskraft auch.
    Daher macht es zum Beispiel keinen Sinn, wenn die Führung versucht, dies zu ignorieren oder darüber hinweg zu sehen. Ich muss mit dem Menschen zusammenarbeiten, nicht gegen ihn.
  • Jeder Mensch ist selber verantwortlich für das, was er tut und wie er es tut und auch welche Motivation er für die Arbeit mitbringt. Er steht zu seinen Fehlern.
    Die Führung motiviert keinen Mitarbeiter zur Arbeit, weder mit Geld, noch mit irgendwelchen "Zuckerlis", die ihn animieren sollen, den gemeinsamen Arbeitsvertrag zu erfüllen.
  • Jeder Mensch ist einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen, der zum Beispiel durch Lebenserfahrungen, Coping-Strategien und  Lernprozesse ausgelöst werden.
    Kein Tag gleicht dem anderen oder anders gesagt: Du kannst nicht zweimal in den selben Fluss steigen.( Heraklit)
  • Nicht jeder Mensch kann mit jedem Menschen gleich gut auskommen
    Also müssen Bedingungen geschaffen werden, in denen ich dem einzelnen Mitarbeiter mehrere Personen aus einem Führungsteam als Gesprächspartner anbiete. Ich will ja das Optimum für den Betrieb wie auch für den Mitarbeiter erreichen.
  • Vertrauen ist die Basis der Zusammenarbeit.
    Nicht "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser"; (im übrigen eine falsche Wiedergabe des Lenin-Zitats).
    Nach Dr. Reinhard Sprenger ist die korrekte Übersetzung: "Vertraue, aber kontrolliere auch! " Es geht also um den Grad von Vertrauen, den ich individuell gestalte.

Die Führung muss all diesen Punkten Rechnung tragen, indem sie 365 Tage im Jahr der Ansprechpartner für den Mitarbeiter ist.

Es braucht eine individuelle Führung, die auf den einzelnen Mitarbeiter ausgerichtet ist und die ihn in seiner Gesamtheit betrachtet und nicht nur "Teilbereiche" seines Lebens, wie eben Zielvereinbarungen, Leistungsbeurteilungen, Weiterbildung, persönliche Rückmeldungen, Entwicklungsmöglichkeiten, offene Fragen .

Der nächste Schritt des Mitarbeitergesprächs wäre das Verhalten in der Gruppe nach der Formel:

Wissen x Können = Fachkompetenz
Fachkompetenz x Teamverhalten = Sozialkompetenz

und spätestens hier sehe ich die Grenzen des "klassischen" MAG erreicht.

In diesem Sinne
GBS


 

2 Antworten zu “Das Mitarbeitergespräch”

  1. Basil sagt:

    Lehrreicher Artikel. Cool, wenn man das Thema auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.

  2. franzy sagt:

    Ich werde das Mitarbeitergespräch mit Dir ewig in positiver Erinnerung behalten. Du hast mich erreicht, zum nachdenken gebracht und Deine Ansätze haben bis Heute wertvolle Spuren hinterlassen. Danke!

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