Céad míle fáilte
Bleiben wir bei den 7 Elemente einer Unternehmung nach F. Glasl, (siehe Eintrag vom 06.08.11.) und betrachten aus dem kulturellem Subsystem das Leitbild.
- Kulturelles Subsystem:
Identität, Sinn, Zweck, Philosophie, Selbstwert, Image innen und aussen
Policy: Leitsätze, Programme, Pläne, Konzepte und Strategien
Ich wurde mit dem Auftrag betraut für etliche Hundert Mitarbeiterinnen ein Leitbild zu entwickeln, dass sehr kurz und aussagekräftig sein sollte. Ansonsten hatte ich freie Hand.
In einem ersten Wurf habe ich angefangen mich mit den unterschiedlichsten Leitbildern im Gesundheitswesen auseinander zu setzen:
- Gross-Kliniken
- Spitex-Bereiche
- konfessionelle Häuser
- Ausbildungsstätten
- Private Einrichtungen
- Pflegeeinrichtungen
- Mini-Spitäler
- etc. und dies im deutschsprachigen Raum
Diese über 50 Leitbilder habe ich alle ausgedruckt und an die Wand des Büros geheftet, um sie in einer Gesamtübersicht betrachten zu können. Wenn Sie so wollen habe ich den Geist der einzelnen Aussagen auf mich wirken lassen. Manches lies mich völlig unberührt, manches löste sehr positive Verwunderung aus. Sehr viel aber schien wie voneinander abgeschrieben, so, wie wenn man sich einer "Pflicht" entledigte, was bei einer Cluster-Bildung sehr schön zum Ausdruck kam.
Nun wusste ich, das wir uns von dieser breiten Masse abheben müssen, um aufzufallen und Aufmerksamkeit zu erzeugen:
- mit einem Blick sollte klar werden, um was es uns geht...
- eine Darstellung, die beim Betrachter keine Priorisierung erzeugt...
- eine gemeinsames Dach für Viele finden...
- veränderbar, ohne die Gesamtstruktur ändern zu müssen...
- Vorstellungen von der Zukunft vermitteln (keinen Status quo abbilden)...
- jeden einzelnen Menschen der Organisation aktiv am Prozess beteiligen...
- das Leit-Bild muss in Verlaufe der Arbeits-Zeit "entstehen" können, es ist nie in Stein gehauen...
Gedanklich begann ich auf einem Kreis verschiedene wichtige Schlagwörter unseres Alltages anzusiedeln und habe jeden einzelnen Begriff in ein oder zwei Sätzen erklärt. Beispiel:
Kommunikation:
Für diese Arbeit bringen wir entsprechende Fähigkeiten mit. Zuzuhören, mit dem Menschen in einer Sprache zu sprechen, die er versteht und Fragen zu stellen- dies alles ermöglicht uns einen effektiven Dialog, mit dem wir Patientenedukationen vornehmen , Beratungs-, Informations- und Krisengespräche durchführen und die zentralen Ansprechpartner im Patientenprozess sind.
Am Schluss stellten sich die einzelnen Elemente des Leitbildes grafisch so dar:
(Zoom=Klick in die Grafik)
In einer Internet-Version würde der jeweilige Text beim überfahren mit dem Cursor sichtbar...
eine "mögliche Umsetzung":
Wir müssen täglich mit dem Leitbild konfrontiert werden, es muss sich verinnerlichen können.
- Variante 1:
Jeder Mensch der Organisation bekommt ein Puzzle-Element nach Hause geschickt und schreibt auf eine Seite des Steins seinen Namen und welcher Begriff (aus dem obigen Beispiel) für Ihn die grösste Rolle spielt. Im Eingangsbereich steht dann hinter Glas ein überdimensionales Puzzle. Auf einer Seite sieht man ein Bild der Einrichtung. auf der anderen Seite der Name und was für Ihn persönlich wichtig ist...
Wahrscheinlich wird man das ganze Bild nie zu sehen bekommen, aber es spiegelt auch die heutige Zeit wieder. Panta rhei: Alles ist in Bewegung und damit ändert sich auch das Leitbild in seiner Umsetzung täglich. Nicht alles ist zu jeder Zeit verfügbar. Und nicht jeder einzelne Mensch kann sich dem Leitbild anschliessen...
Diese Darstellungsform wäre etwas, das Beachtung findet, auch bei allen Besuchern der Einrichtung. - Variante 2:
Aufdruck des Leitbildes auf die Rückseite von Visitenkarten oder Personal-Ausweisen (wurde bei General Electric realisiert), als Wasserzeichen in Briefen,
mir ist der Fall eines Betriebes bekannt, wo ein Auszubildender den Auftrag hatte das Leitbild in grafischer Aufarbeitung auf eine freie Wand des Betriebes zu sprayen, wo es von jedem wahrgenommenen werden konnte.
Der Phantasie sind da keinen Grenzen gesetzt...
Was immer wir tun, wir sollten den Mut haben andere Wege zu beschreiten.
Die wichtigste Aussage bei der Auseinandersetzung mit der Thematik ist für mich:
Es kommt drauf an, was DU draus machst...
Ein Leitbild ohne Beteiligung der Menschen ist ein Papiertiger
In diesem Sinne
GBS
Zur weiteren persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Professionalität empfehle ich folgenden Link.
5. September 2011 um 03:29
Mighty usfeul. Make no mistake, I appreciate it.