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Aug 06

...als Worthülse eines terminus technicus?

Céad míle fáilte

Viel wird über Professionalität in der Führung geschrieben, noch mehr darüber gesprochen aber ist dieser Begriff mit Leben erfüllt?

Das Marienkrankenhaus St. Wendel schreibt in seinem Leitbild:

"Die Gegenwart einer Krankenschwester ohne Glauben an ihren Auftrag unterscheidet sich kaum von ihrer Abwesenheit."
Sr. Marianne Benedicta (Prof. Dr. Marianne Arndt)

Eine auf die Führung bezogene Abwandlung dieser Aussage heisst für mich:

Die Gegenwart einer Führungskraft ohne mit Leben erfüllte  Professionalität und  entsprechendem Hintergrund unterscheidet sich kaum von ihrer Abwesenheit...

Starker Tobak? Mitnichten.

Schauen wir doch einmal etwas genauer hin und hinterfragen, was wir beobachten können, wenn es um die Neubesetzung einer Führungsstelle geht.
Es wird ein Anforderungskatalog erstellt: Was soll die Führungskraft für Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen? Erwartungen werden formuliert und eine Wiederbesetzungskommission eingesetzt.
Wir haben aber auch gelernt, dass Führung (auch) Organisationsentwicklung beinhaltet, jedenfalls wird davon gesprochen. Also die Begleitung von Prozessen und deren Auswirkungen auf die entsprechenden Systeme. Bei dieser Betrachtungsweise stellt sich mir die folgende Frage:

Wenn es um Prozesse geht, warum wird nie über den Status quo der zu besetzenden Führungsstelle gesprochen?
Wo steht die Organisation zum Zeitpunkt des Führungswechsels?
Wer ist in der Lage den roten Faden aufzunehmen und diesen weiter zu verfolgen?

Führungs-Entwicklung ist ein ständiger Prozess, der nicht unterbrochen werden darf, kann und soll.

Die Weiter-Entwicklung auf der Basis der vorhandenen Strukturen, Ressourcen und der Mittel und Möglichkeiten ist ein evolutionärer Vorgang. Dieser wird von einem Menschen begleitet, der Teil dieses Systems ist. Der Mensch stellt sich der Organisation als loyale Führungskraft zur Verfügung und handelt nicht um des persönlichen Erfolgs willen.  Machtausübung ist in diesem Denken kontraproduktiv.

Jede Neubesetzung einer Stelle, die nicht an eine Entwicklung gekoppelt ist kann aus meiner Sicht, im wahrsten Sinne des Wortes,  nur als ein revolutionärer Akt gewertet werden weil es  i.d.R. immer zu einem totalen Bruch mit den vorhandenen Strukturen kommt und das Rad wird wieder neu erfunden.

Aber ist das professionell?

Dies ist zugegebenermassen eine sehr kompakte Darstellungsweise.
Daher werde ich bei den nächsten Eintragungen folgender Leitlinie folgen:

Den 7 Elemente einer Unternehmung nach F. Glasl:

Kulturelles Subsystem:

  • Identität, Sinn, Zweck, Philosophie, Selbstwert, Image innen und aussen
  • Policy: Leitsätze, Programme, Pläne, Konzepte und Strategien

soziales Subsystem:

  • Struktur-Aufbau, Layout der Gliederung
  • Menschen, Gruppen, Wissen und Können, Beziehungen, Klima
  • Einzelfunktionen, Einzelorgane

technisch instrumentelles Subsystem:

  • Abläufe und Prozesse materiell, geistig, sozial
  • physische Mittel, Gebäude, Anlagen, Geld

Zur weiteren persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Professionalität empfehle ich folgenden Link.

In diesem Sinne
GBS

 

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