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Jun 06

Seit etlichen Jahren beschäftige ich mich mit dem Sinn und Un-Sinn von Organisationsformen und Strukturen bei Einrichtungen im Gesundheitswesen.  Da werden zum Teil völlig aufgeblähte Hierarchien geschaffen, die mit entsprechenden Organigrammen ihre Legitimation erhalten.

Nehmen wir an, wir verfügen über 60 Vollzeitstellen, also 60 Menschen, für die wir eine Führungsstruktur aufbauen.
Nach der "klassischen"  Methode braucht es im Führungsstab 10 Personen:

  • 1 Pflegedienstleitung
  • 1 stellvertretende Pflegedienstleitung
  • 4 Stationsleitungen
  • 4 stellvertretende Stationsleitungen

Ich habe lange Jahre mit folgendem Modell gearbeitet:

  • 1 Pflegedienstleitung
  • 1 permanente stellvertretende Pflegedienstleitung und Stationsleitung in Personalunion
  • 1 weitere Stationsleitung
  • 2 stellvertretende Stationsleitungen

Meine Devise ist immer, die Hierarchien so flach wie möglich zu halten. Bereits im Jahre 2000 habe ich in einem Referat festgehalten, dass die Reduzierung der Anzahl an Pflegedienstleitungen um 50%  ohne jegliche Qualitätseinbusse möglich ist.
Es wurde zur Kenntnis genommen, ein wenig darüber diskutiert, etwas belächelt und dann wurde wieder zur Tagesordnung übergegangen. Wer will sich denn schon gerne mit dem Gedanken befassen, ob er den  Ast absägen soll, auf dem er hockt.

In diesem Sinne

GBS

p.s.: Die Stellenbewertung, sprich der Lohn, bemisst sich nach der Anzahl der direkt Unterstellten.  Je ausufernder die Hierarchie, umso mehr Geld wird gezahlt.
Welcher Mensch hat Interesse daran, auf  Teile seines Lohns zu verzichten?... So hält sich das ganze System am Leben...ausser bei mir...

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