Mit einem Feed-Reader abonnieren

Sep 16

Céad míle fáilte

Der US-amerikanische Schriftsteller  Robert Greene  hat mit seinem Buch POWER, die 48 Gesetze der Macht, ein Werk geschrieben, indem er das Spiel mit der Macht in den Mittelpunkt  stellt. Er stellt die Behauptung auf, das Macht in der Natur des Menschen liege.

Derjenige, der auf den Gipfel der Macht gelangen will, darf sich nicht mit moralischen Bedenken oder Skrupeln aufhalten.

Hat der Mensch sich als Mensch wirklich weiter entwickelt? Ich wage es angesichts der Lektüre zu bezweifeln.

3 Beispiele:

Gesetz 7:
Lass andere für Dich arbeiten, doch streiche immer die Anerkennung dafür ein.
Bedienen Sie sich der Intelligenz, des Know-hows und der Beinarbeit anderer, um Ihre eigene Sache vorwärts zu treiben. Solch ein Beistand spart nicht nur Zeit und Energie, er gibt Ihnen auch eine gottgleiche Aura der Effizienz und des Tempos. Ihre Helfer wird man irgendwann vergessen, an Sie aber wird man sich erinnern. Nehmen Sie nie selbst in die Hand, was andere für Sie erledigen können.

Gesetz 26:
Mache Dir nicht die Finger schmutzig.
Geben Sie sich so zivilisiert und effizient wie möglich. Keine Fehler und keine Missetaten dürfen Ihre weisse Weste beflecken. Verschaffen Sie sich ein makelloses Erscheinungsbild, indem Sie andere zu Handlangern und Sündenböcken machen, hinter denen Sie Ihre eigenen Machenschaften verstecken können.

Gesetz 42:
Erschlage den Hirten und die Schafe zerstreuen sich.
Probleme lassen sich oft auf ein einziges Individuum zurückführen: den Unruhestifter, den unbotmässigen Untergebenen, den Vergifter des guten Willens. Wenn Sie so einer Person Spielraum gewähren, werden andere Ihrem Einfluss erliegen... und...Neutralisieren Sie ihren Einfluss, isolieren und verjagen Sie sie. Beseitigen Sie die Ursache der Probleme und die Schafe werden auseinanderlaufen.

Es unterläuft jede ethische Grundhaltung, wie sie von den Berufs- und Standesorganisationen der Pflege (z.B.: ICN, SBK oder DBfK ) festgelegt worden ist. Und doch ist es genau diese Gesetzmässigkeit, wie Greene sie beschreibt, die im Sozial- und Gesundheitswesen an der Tagesordnung ist. Die Pflege wird sehr häufig als Manöver-Masse betrachtet, die man nach Gutdünken zum Ausbau oder zur Erhaltung der Macht als Bauernopfer in den täglichen Arbeitseinsatz schicken kann. Geködert wird mit dem Deckmäntelchen der sozialen Verantwortung, selbst in den eigenen Reihen. Bei Offenlegung solcher Mechanismen setzt man sich häufig dem Vorwurf des Nest-Beschmutzens aus und wird damit Mundtod gemacht. Kritik am "herrschenden" System ist unerwünscht und führt zur Aussortierung.
Mehr als uns allen lieb ist werden wir wie Schachfiguren benutzt und  hin- und hergeschoben. Von den "Machthabern" solcher Systeme wird begleitend dazu die Hoffnung für jeden Einzelnen genährt auch dazu gehören zu können und aufzusteigen in den Flaschenhals der MACHT. Diese Triebfeder sorgt für ein Heer von willigen Mitläufern. Genau wie ein Esel, der mit einer Möhre vor seinem Maul zum Laufen gebracht wird, so bekommen sie genau die Streicheleinheiten, die sie am (Mit)-Laufen halten.

Angesichts dieses Hintergrunds sei die Frage gestattet ob die Auseinandersetzung mit der so viel zitierten  sozialen Kompetenz  nicht auch (nur) das Ziel verfolgt, uns mit einer unlösbaren Aufgabe zu beschäftigen. Ganz nach dem Motto: Wer beschäftigt ist, kommt nicht auf dumme Gedanken, um das System zu hinterfragen und wenn doch: Siehe Gesetz 42...

Ein Mensch, der immer nur Gutes möchte, wird zwangsläufig zugrunde gehen inmitten so vieler Menschen, die nicht gut sind.
Der Fürst (Il Principe) von N. Macchiavelli

aber auch

Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Minima Moralia von  Theodor W. Adorno

Sie entscheiden, wo Sie stehen (wollen).
Ich stehe klar auf Seiten Adorno's...

In diesem Sinne
GBS

Eine Antwort zu “POWER-Gesetze der Macht”

  1. Simon sagt:

    Finde ich super, dass hier staendig geschrieben wird.

Einen Kommentar schreiben